Heute ist wieder einmal der Tag der Archäologie, – die Zeit der Ausgrabungen aus den tiefen Kisten auf meinem Dachboden und somit meiner Vergangenheit.
Es gibt ein Sprichwort das besagt : „3 x umgezogen ist wie 1 x abgebrannt.“ – was bedeutet, dass bei jedem Umzug soviel verschwindet, verloren geht, vergessen wird, beschädigt wird, dass es nach dem 3.Mal so viel ist wie bei einem Hausbrand. Im Bewußtsein dieses Sprichworts war ich bei meinen Umzügen immer dementsprechend vorsichtig. Viele meiner wertvollen Dinge habe ich derart gut verpackt, dass ich sie bis heute nicht wieder ausgepackt habe, zu gut ruhen sie in ihrem dicken Bläschenpapier, zugeklebt an allen Ecken und Enden um sie vor Staub, Glasbruch und Zerstörung zu schützen. Doch irgendwann, diesmal nach 38 Jahren, muss man die verpackten Sachen dochh wieder mal öffnen, um zu sehen, ob sie noch „wirken“, WIE sie denn „wirken“, und ob man damals, als man sie kreierte, richtig lag, oder ob die Bilder heute floppen, oder dem geänderten Zeitgeist standhalten.
Also damals, 1985, hatte ich (wieder mal) eine starke ZEICHEN-Phase und schuf 2 große Grafiken mit Kohle und bunten Kreiden.
Hier das Werk „KREUZZUG“!
Es war ein Experiment, damals, und wenn ich es heute, nach 38 Jahren zum ersten Mal wieder ansehe, bin ich überrascht von der frische der Bilder, meiner damaligen zeichnerischen Ausdruckskraft und der Genauigkeit und Präzision, mit der ich schon damals gearbeitet habe. Die beiden Bilder „Kreuzzug“ und „Todesfuge“ entstanden in einer Zeit und einem Alter, in dem ich mich gerade mit Religion und Vergänglichkeit auseinandersetzte, einer Thematik, die in meinem heutigen Schaffen keine große Bedeutung mehr hat.
Hier das Werk „TODESFUGE“!
Ich überlasse euch heute meine beiden Fundstücke zur Wieder- oder Erst-Entdeckung und hoffe, dass ihr an meinen „Antiquitäten“ Gefallen findet. Euer – Hugo von Kritzelflink