Über mich

 

Große Kunstwerke sind immer Rätsel,

unlösbare Rätsel selbst für den, der sie schuf

und wer ein großes, unbekanntes Kunstwerk

zu lieben vermag, –

liebt auch das Rätsel, das unlösbare, –

auch jenes das er selbst ist,

unvergleichlich, einzigartig,-

und letztlich – rätselhaft . . .

 

Über den Maler Hugo Josef Heikenwälder.

Die Darstellung von Landschaften, die in entfernte, träumerische Gestade führen, sind charakteristisch für diesen Maler, der große Formate ebenso beherrscht wie die Fähigkeit zur Verkleinerung, die er uns durch seine meisterhaft ausgeführten Miniaturen beweist. Durch die Behandlung des Lichts sind bei ihm alle Horizonte weit und hinter ihnen scheinen sich tausend neue Welten zu verbergen. Für Hugo Josef Heikenwälder ist Malerei „Ordnung der Fläche“ und er wollte immer „nichts und niemanden imitieren in dieser Welt der Epigonen.“

Jedes Gemälde, das in feiner Öl – Lasur – Technik ausgeführt wurde, besitzt eine klassische Ruhe, welche die Zeit überdauern wird. Urbilder und Urerinnerungen eröffnen sich dem Betrachter, die in sich geschlossene Wahrheiten bilden. Die räumliche Wirkung, der aus überwiegend düsteren Farben aufgebauten, kühnen Kompositionen wird durch die partielle Ausleuchtung einzelner Bildbereiche noch unterstrichen, da es in seiner Macht steht, ein Gemälde in seiner komplizierten Ganzheit zu formen. Dabei hat dieser Künstler eine eigene, unverkennbare Formensprache entwickelt, die von seinem Ziel berichtet, eines Tages aufgenommen zu werden in die Familie der großen Künstler dieser Welt.

In seinen Gemälden walten die unbarmherzigen Gesetze des Schicksals, die meist den Menschen keinen Ausweg bieten, welche in ihrer Einsamkeit auf dieser Welt nur in der Schönheit eines Kunstwerkes den Schmerz vergessen können. In all seinen Bildern zeigen sich Endpunkte des Seins wie im „Untergang der Santa Maria“, wo ein schwarzer Strudel alles Lebendige verschlingt, -selbst das rot aufflackernde Feuer wird ein Raub des Wassers werden und erlöschen in der großen Tiefe des Ozeans. Küste und Land verschwinden, es bleibt eine mächtige Impression zurück, etwas Gesehen zu haben, was nicht von dieser Welt ist.

Man ist fasziniert von der absoluten Schönheit und Dichte seiner Bilder, von der Virtuosität seiner schnellen, fast expressiven Pinselführung, der Leuchtkraft seiner Gemälde, die in der hohen Schule der Lasurmalerei begründet liegt. Seine Bilder zeigen Brücken ins Jenseits, in Landschaften, wo der Wanderer verharrt, weil sie dem Unzerstörbaren so nahe kommen wie kaum etwas anderes auf dieser Welt. Es bleibt meist keine Hoffnung in der bewegten Ruhe seiner Malerei, denn die Schönheit seiner Gemälde deuten, obwohl meisterhaft verdeckt, auf die Grausamkeit des Universums hin und werden Teil dieser psychischen Labyrinthe, die uns Menschen bestimmen und oft keinen Ausweg bieten.

Seine Bilder begleiten uns auf diesem schmalen Grat zwischen Schönheit und Abgrund, Eros und Thanatos, zwischen Traum und Wahn, Leben und Tod. Sie sind Momentaufnahmen eines Ereignisses, welches sehr selten geworden ist in der zeitgenössischen Kunst, – Aufnahmen innerer, seelischer Strukturen, die durch technisches Können und malerisches Handwerk zu eindrucksvollen Gemälden umgesetzt werden. Und seine Kompositionen verraten das Studium alter, niederländischer Meister und sind Belege für sein künstlerisches Genie.

Die feinen Strukturen, die vibrieren, erzählen von der graphisch österreichischen Seite dieses Aristokraten des Pinsels, die ihn geprägt hat und ihn hinführte zu den großen, vollendeten Gemälden, die er heute erschafft. Nur wenige Maler beherrschen das perfekte Zusammenspiel von Hand und Auge und vermögen das gesamte Kunstwerk zu erfassen um dann für ein winziges Detail eine Lösung zu finden. Auch wendet er die kontrastreiche Modellierung der Licht und Schattenpartien an, entwirft mit schnellen Pinselstrichen unvergleichliche Landschaften, die in die Ewigkeit führen und vermag aus seinen Bildideen die dunkle Seite des Lebens hervorzuzaubern, ohne aber die Form, die letztendlich die Architektur jeder Malerei ist, zu verlieren.

Doch bei all der technischen Brillanz, bei all der Leuchtkraft seiner Bilder beschleicht uns das Gefühl, etwas Verbotenes und Düsteres betreten zu haben, Grenzbereiche, die uns faszinieren wie die Nacht, uns anziehen wie der Eros und uns doch abschrecken wie der Tod. Hugo Josef Heikenwälder ist einer der wenigen Maler, die noch in einem Bewusstsein von Geschichte leben, der Bilder erzeugt, die eine helle, lichte Seite ebenso besitzen wie das Unentrinnbare, Unausweichliche des Schicksals und die klassisch sind durch eine ewige und universelle Frische und Kraft.

Seine Gemälde sind die Endpunkte unserer Visionen,  sie können die letzten Bilder sein, die ein Sterbender sieht und sie sind getragen von seiner unermüdlichen Suche nach Schönheit, – Schönheit in ihrer letzten, absoluten Form.

Selbstportrait